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Cadre 47/2 - Cadre 47/1

Bei diesen Spielarten wird die Spielfläche in neun Felder geteilt. Sechs der Felder sind quadratisch, drei Felder sind rechteckig. In den oberen Spielklassen kommen dann noch zusätzlich an den Enden der Linien kleine quadratische Felder dazu, die sogenannten Anker. Die Zahl vor dem Schrägstrich zeigt den Abstand der Linien von der Bande an, die Zahl danach die Anzahl der in einem Feld erlaubten Carambolagen. Cadre 47/2 wird auch als Zweiballcadre und Cadre 47/1 als Einballcadre bezeichnet. Cadre 47/1 ist 2 - 3 mal so schwierig wie Cadre 47/2 und wird daher nur von sehr starken Spielern gespielt. Am Kleinen Turnierbillard ist die Bezeichnung dieser Spielart Cadre 35/2, da die Linien in 35 cm Abstand von den Banden gezogen werden.
Die 1. Cadre-Meisterschaft fand 1883 in der Central Musikhall von Chicago statt und wurde von dem Amerikaner Jacob Schaefer sen. gewonnen. In den folgenden 50 Jahren wurden alle bedeutenden Turniere im Zweiballcadre ausgetragen. Erst die seit 1930 immer mehr Verbreitung findende Dreibandpartie verdrängte in Asien, Nord- und Südamerika das Cadrespiel fast komplett. Heute ist Europa die Hochburg der Cadrespieler und nur vereinzelt haben Spieler aus anderen Kontinenten Erfolge bei den alljährlich stattfindenden Weltmeisterschaften.
Der Spieler darf bei der Cadre 47/2 nur einen Punkt machen, wenn die zu treffenden Bälle im gleichen Feld (Rahmen oder Anker) sind. Bei der Cadre 47/1 muß in diesem Fall einer der beiden zu treffenden Bälle das Feld verlassen. Der Schiedsrichter sagt dann "entree detaunt" (Eintritt Austritt) an.Kommen die beiden anzuspielenden Bälle bei der Cadre 47/2 in ein Feld (Rahmen oder Anker), so wird vom Schiedsrichter "entree" (Eintritt) angesagt. Bleiben die beiden Bälle im gleichen Feld, so wird "detaunt" (Austritt) angesagt. Ist der Ball knapp an der Linie und nicht im gleichen Feld, so wird "schwall" (Frei) angesagt.
Berührt der Spielball einen der beiden anderen Bälle im Stillstand (sie sind PRESS), so hat der Spieler die Wahl, alle drei Bälle wieder in Grundstellung zu bringen, oder vom Ball wegzuspielen.
Das Um und Auf bei den Cadrepartien ist die sogenannte "Strichserie" und das "Drittelspiel". Das heißt, die Bälle so auf dem Brett zu platzieren, daß ein Ball links und ein Ball rechts von der Linie liegt, und die Bälle so lange wie möglich in einer Richtung entlang der Linie voranzutreiben. Das Drittelspiel bedeutet, daß der Spieler die Bälle möglichst im Drittel des Brettes bei der kurzen Bande platziert, so daß bei der folgenden Carambolage die Position im Drittel nicht verlassen wird, und so eine Serie aufgebaut wird.
Fällt während der Partie ein Ball vom Tisch, so werden alle drei Bälle wieder in Grundstellung gebracht.

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